Kompetenz in der Bewerbung darstellen – essenziell wichtig

Kompetenz, Leistungsmotivation und Persönlichkeit sind die drei „Essentials“ einer jeden Bewerbung (nach Hesse/Schrader). Zu den Essentials Leistungsmotivation und Persönlichkeit gibt es bereits Artikel auf BewerbungsWissen.net.

Im dritten Teil der Artikelserie widmen wir uns nun der Kompetenz: Wie lässt sich die Kompetenz in der schriftlichen Bewerbung so überzeugend darstellen, dass es zu einer Einladung in ein Assessment-Center oder direkt zu einem Vorstellungsgespräch führt?

Das interessiert Arbeitgeber

  • Passen Sie zum Unternehmen?
  • Können Sie die Verantwortung übernehmen und ausfüllen?

„Sammelbegriff“ Kompetenz – was ist das?

Anschaulicher wird der sehr allgemein gehaltene Begriff Kompetenz durch die Unterteilung in vier Kompetenzbereiche:*

  • Fach- und Sachkompetenz wie Qualifikation, Fremdsprachenkenntnisse und Weiterbildungen.
  • Soziale Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit und Konfliktfähigkeit.
  • Methodenkompetenzen wie Selbstmotivation, Zeit- und Selbstmanagement, Analysefähigkeit und Arbeitsorganisation.
  • Persönliche Kompetenzen wie Lösungsorientiertes Denken, Leistungsbereitschaft, Zielstrebigkeit, Entscheidungsfähigkeit, Kreativität und Empathie.

Anmerkung: Die Übergange sind fließend, was Ihnen vielleicht bereits aufgefallen ist.

Blogbeitrag zum Lebenslauf für das Handwerk von PowerUs

PowerUs ist eine Karriereplattform, auf der technische Fachkräfte die Möglichkeit haben, interessante Unternehmen zu entdecken, die perfekt zu ihren beruflichen Anforderungen passen. Darüber hinaus ermöglichen wir es Firmen, talentierte Fachkräfte zu finden, die sie bisher nicht erreicht haben. Auf unserem Blog stellen wir nützliche Artikel zu Themen aus der Kategorie „technische Berufe zur Verfügung.

Hard- und Soft Skills für die Bewerbung

Eine weitere Differenzierung bietet die Aufteilung in sogenannte Hard Skills und Soft Skills.

Dazu hat LinkedIn eine interessante Studie veröffentlicht, bei der Personalverantwortliche dazu befragt befragt wurden, welche Fähigkeiten heute und in zehn Jahren am gefragtesten sein werden. Hier die Ergebnisse:

Hard Skills – die Fachkompetenz

Infografik_Hard skills

 

(Grafik: LinkedIn)

 

(h4)Soft Skills – mehr als nur Soziale Kompetenzen

Infografik gefragte Soft-Skills

 

(Grafik: LinkedIn)

Wie es in der Überschrift schon angedeutet wird: Soft Skills sind mehr als nur soziale Kompetenzen. Sie umfassen auch persönliche Kompetenzen und einen Teil der Methodenkompetenzen.

Lesetipp: Business Skills

Hesse/Schrader hat eine Liste der Kompetenzen erstellt, die für den beruflichen Alltag relevant sind und der Auflistung der Kompetenzen eine kurze Beschreibung hinzugefügt: Business Skills.

Praktische Tipps zur Darstellung der Kompetenz

Im ersten Schritt können Sie sich eine Liste der Kompetenzen erstellen, die Sie sich selbst zuschreiben und für den Beruf für besonders relevant erachten.

Im zweiten Schritt ist es sinnvoll, sich mindestens eine relevante Stellenausschreibung nochmals näher anzusehen, und dabei die geforderten und benannten Kompetenzen klar heraus zu filtern. Dabei kann Ihnen dieser Artikel zur Analyse von Stellenangeboten hilfreich sein.

Im dritten Schritt können Sie dann in Ihrer Bewerbung darauf eingehen und für sich punkten:

Keine unbelegten Behauptungen niederschreiben!

Alle Aussagen und Behauptungen sollten durch konkrete Fakten und/oder Belege untermauert werden. Das gilt insbesondere für Allgemeinbegriffe wie „Teamfähigkeit“. Wie das im Einzelnen möglich ist, beschreiben wir hier:

Tipp: Mit dem Farbtest für Ihr Anschreiben von Gerhard Winkler können Sie Ihr bereits erstelltes Anschreiben überprüfen, beziehungsweise bereits im Vorfeld Fehler vermeiden.

Verweis auf Dritte – Referenzen

Ein Beispiel für das Anschreiben

Statt „Teamfähigkeit und Kommunikationsfähigkeit sind für mich selbstverständlich“ schreiben Sie zum Beispiel: „Meine Teamfähigkeit und Kommunikationsstärke bestätigt Ihnen gerne Herr XY von der Firma XY.“

Referenzen, und auch Empfehlungsschreiben, sind ein sehr gutes Mittel, um bereits in den Bewerbungsunterlagen Vertrauen aufzubauen. Es gibt weitere sehr gute Gründe dafür, bei einer Bewerbung mit Referenzen zu arbeiten und deshalb werden sie immer beliebter. Alles dazu, und welche verschiedene Möglichkeiten es gibt, wird hier beschrieben: Referenzen für die Bewerbung.

Verweis auf die Arbeitszeugnisse

Sichten Sie Ihre Arbeitszeugnisse nach den genannten und bestätigten Kompetenzen und stellen Sie dann im Bewerbungsanschreiben, ähnlich wie bei dem obigen Beispiel zu einer Referenz, einen Bezug zum Arbeitszeugnis her.

Kompetenzen Belegen durch Beispiele

„Als Leiter der Abteilung … habe ich den Umsatz innerhalb von drei Jahren nahezu verdoppelt.“

Allgemeinbegriffe vermeiden

Allgemeinbegriffe wie „Teamfähigkeit“ sollten möglichst vermieden werden. Stattdessen könnten Sie von „Moderation von Konflikten“ o.ä. umschrieben werden.

Kompetenzprofil im Lebenslauf

Ein Kompetenzprofil in Kurzform kann am Anfang des Lebenslaufes, nach den persönlichen Daten, eingebaut werden. Das lenkt den Blick der Personalentscheider auf Ihre Kernkompetenzen.

Mögliche Überschriften: Kompetenzprofil, Kurzprofil, Mein Profil in Stichworten, Meine beruflichen Schwerpunkte, Kernkompetenzen oder Meine Kernkompetenzen.

Tipp: Hier gibt es eine umfangreiche Liste möglicher Überschriften im Lebenslauf.

Diese Variante ist besonders dann empfehlenswert, wenn die Bewerbungsunterlagen kompakt gestaltet werden sollen, denn dann kann auf eine Dritte Seite verzichtet werden.

Kompetenzprofil als Dritte Seite

Eine weitere Möglichkeit für das Einfügen eines Kompetenzprofils bietet die Dritte Seite. Sie ist eine frei gestaltbare zusätzliche Seite in den Bewerbungsunterlagen und ist vor allem dann sinnvoll und nützlich, wenn Bewerber zusätzliche Informationen haben, die Sie Arbeitgebern gerne mitteilen möchten und die in Anschreiben und Lebenslauf keinen Platz gefunden haben.

Besonders wichtig kann die Dritte Seite für Quereinsteiger oder Bewerber mit einem Wechsel im Tätigkeitsbereich sein.

Kompetenzen belegen durch die Auswahl der Anlagen

Anlagen sind Ihre Belege für Ihre Angaben im Lebenslauf (und geg. im Anschreiben) und damit auch Belege für Ihre Kompetenzen. Das gilt nicht nur für Qualifikationen wie Berufsabschlüsse, sondern auch für Weiterbildungen. Deshalb gilt es, die Anlagen sorgfältig nach der üblichen Praxis auszuwählen, damit nicht zu viele aber auch nicht zu wenige Anlagen bei der Bewerbung beigefügt werden. Hierzu gibt es den Leitfaden Auswahl der Anlagen auf BewerbungsWissen.net.

Fazit und Zusammenfassung

Das Thema „Kompetenz in der Bewerbung darstellen“ ist vielschichtig, weil Kompetenz ein übergeordneter Begriff für sehr viele verschiedene Fähigkeiten ist, die alle bei einer Bewerbung relevant sein können.

Deshalb ist ein Abgleich zwischen den eigenen Kompetenzen und den geforderten Kompetenzen aus dem Stellenangebot sinnvoll und notwendig. Dabei ist, wie bei der gesamten Bewerbung, umsichtig und sorgfältig vorzugehen. Besonders wichtig: Behauptungen im Anschreiben, zum Beispiel „Teamfähigkeit und Kommunikationsstärke sind für mich selbstverständlich“ sollten zugunsten von belegbaren Fakten ersetzt werden. Dies ist mit folgenden Mitteln möglich: Beleg durch Referenzen, Arbeitszeugnisse oder konkrete Beispiele. Außerdem können Kompetenzen in einem Kompetenzprofil hervorgehoben werden und durch Anlagen, zum Beispiel Zertifikate von Weiterbildungen, belegt werden.

*vgl. http://www.euroakademie.de/magazin/selbstanalyse-kompetenzen-benennen-und-fuer-die-berufsfindung-und-bewerbung-nutzen/