Eine Umschulung ist eine Aus- oder Weiterbildung um eine neue Tätigkeit oder Beruf zu erlernen, weil die bisher ausgeübte Tätigkeit nicht mehr ausgeübt werden kann oder will.
Hintergründe für die Umschulung können gesundheitliche Einschränkungen, ein sich verändernder Arbeitsmarkt oder auch persönliche Unzufriedenheit mit dem alten Beruf sein. Letzteres reicht als Grund nicht aus, um eine finanzielle Unterstützung oder Förderung für die Umschulung zu erhalten. Doch für alle Anderen gibt es umfangreiche Fördermöglichkeiten:
Finanzielle Förderung der Umschulung
Für eine finanzielle Förderung müssen gesundheitlichen Gründe oder die Situation auf dem Arbeitsmarkt (gegebenenfalls mit regionalem Bezug) für eine Umschulung sprechen.
Das heißt, dass Sie in Ihrem alten Beruf keine Chance auf eine Arbeitsstelle haben.
Je nach Lebenslage gibt es verschiedene Ansprechpartner für den Berufswechsel und den Bezug von Arbeitslosengeld, Übergangsgeld und/oder einer Ausbildungsvergütung:
- Agentur für Arbeit
- Jobcenter
- Unfallversicherung
- Rentenversicherung
Die Agentur für Arbeit hat folgende Fördermöglichkeiten der Weiterbildung und Umschulung:
- Bildungsgutschein
- Weiterbildungsprämie
- Programm „WeGebAU“
- Initiative „Zukunftsstarter“
- Förderprojekt „Stark im Beruf“
- Förderprojekt „Perspektive Wiedereinstieg“
Weitere Fördermöglichkeiten sind:
- Aufstiegs-BAföG des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
- Weiterbildungsschecks und Bildungsurlaub (Förderangebote einzelner Bundesländer)
Wie gehen Sie nun konkret vor?
Wir beschreiben nachfolgend die vier Schritte, mit denen Sie eine Umschulung in die Wege leiten können, und folgen dabei den Empfehlungen der Agentur für Arbeit:
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Ein neues Berufsziel formulieren
Der Anlass und die persönliche Situation für eine Umschulung können sehr unterschiedlich sein. Wenn Sie noch kein klares Ziel vor Augen haben, lohnen sich folgende Stichworte als Anhaltspunkte für Ihre Recherche:
- Recherche im Internet oder über die Berufsinformationszentren (BiZ)
- Ärztliche und/oder berufspsychologische Beratung
- Trends und Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt, zum Beispiel die Digitalisierung der Arbeitswelt
- Berücksichtigung von regionalen Unterschieden auf dem Arbeitsmarkt
- Die finanziellen Chancen im neuen Beruf
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Den passenden Wechselweg finden
Benötigen Sie für Ihren Berufswunsch eine anerkannte Ausbildung/Qualifikation oder lässt sich der Quereinstieg unabhängig davon realisieren?
Auch anerkannte Berufsabschlüsse lassen sich auch durch Weiterbildung und eine sogenannte Externenprüfung nachholen.
Formen der Umschulung
Umschulungen können auf 3 verschiedene Arten absolviert werden:
- Betriebliche Umschulung – wie eine Erstausbildung im Dualen System mit einem Ausbildungsbetrieb und Berufsschulunterreich.
- Schulische Umschulung – in einer Berufsfachschule plus Praktikum oder Praktika.
- Außerbetriebliche/überbetriebliche Umschulung – bei einem Bildungsträger, zum Beispiel im Fernunterricht, oder bei einem Weiterbildungsträger mit seinen Werkstätten, wie zum Beispiel Berufsförderungswerken plus gegebenenfalls Praktika.
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Die Rahmenbedingungen klären und die passende Umschulung finden
Hier ist KURSNET, das zentrale Informationsportal für alle beruflichen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Das Portal gehört zur Agentur für Arbeit.
Tipp: Über die Suchfunktion Beruf wechseln finden Sie schnell die Qualifizierungsangebote passend zu Ihrem Beruf und in Ihrer Region.
Umschulungen können auch in Teilzeit absolviert werden, falls dies angeboten wird.
Auch die persönliche finanzielle Situation und Förderangebote spielen eine entscheidende Rolle bei der Klärung der Rahmenbedingungen. Eine erste Übersicht hierzu ist bereits oben beschrieben.
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Bewerben nach der erfolgreichen Umschulung
Mit dem Abschluss der Umschulung haben Sie ihre beruflichen Chancen verbessert. Jetzt ist es Zeit für die Jobsuche.
Und wenn Ihre Bewerbungsunterlagen nicht mehr auf dem neuesten Stand sind oder neu erstellt werden müssen, dann finden Sie auf BewerbungsWissen.net alle Bewerbungstipps, die Sie dafür brauchen.
Wir empfehlen besonders, einen Blick auf den Lebenslauf zu werfen:
- Haben Sie die Weiterbildung eingefügt und den Qualifikationsnachweis als Kopie den Anlagen beigefügt, und möglicherweise nicht mehr relevante Qualifikationsnachweise aussortiert?
- Sind alle Lücken im Lebenslauf gefüllt beziehungsweise erklärt?
- Entspricht das Layout dem heutigen Standard? Hier gibt es passende Vorlagen
Alternativ überlegen Sie vielleicht die ersten Schritte in die Selbständigkeit?
Viel Erfolg!
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