Unzufrieden im Job – Zeit für einen Jobwechsel?

Sie sind unzufrieden oder gar unglücklich mit Ihrem Job und denken über einen Jobwechsel nach? Dann sind Sie auf jeden Fall nicht allein. Die Ergebnisse von Studien und Befragungen zum Thema Arbeitszufriedenheit gehen zwar weit auseinander, doch Tatsache ist: sehr viele Arbeitnehmer sind unzufrieden mit ihrem Job und denken über einen Wechsel nach.

Doch lohnt sich ein Jobwechsel oder stoßen Sie im neuen Job möglicherweise auf ähnliche Probleme wie im alten Job und sind nach einer Weile erneut unzufrieden?

Das lässt sich vermeiden, beziehungsweise das Risiko minimieren, wenn Sie folgende Tipps beachten. Dabei ist der Artikel in drei Abschnitte unterteilt:

  1. Was brauche ich persönlich für (mehr) Zufriedenheit am Arbeitsplatz?
  2. Welche Stellschrauben für Arbeitsplatzzufriedenheit habe ich aktuell?
  3. Es ist definitiv Zeit für einen Jobwechsel – wie gewinne ich mehr Sicherheit, dass der nächste Job besser wird?

 

  1. Die Faktoren für Zufriedenheit am Arbeitsplatz

Arbeitszufriedenheit als Oberbegriff lässt sich differenzieren in Berufszufriedenheit und Arbeitsplatzzufriedenheit. Es lohnt sich zu klären, ob Sie eher mit Ihrem Arbeitsplatz oder mit Ihrem Beruf unzufrieden sind, oder mit beidem?

In diesem Artikel liegt der Schwerpunkt mehr auf die Arbeitsplatzzufriedenheit. Hierzu zwei wichtige Anmerkungen:

  1. Zufriedenheit ist kein Dauerzustand. Sind Sie aktuell unzufrieden oder chronisch, das heißt bereits über einen längeren Zeitraum unzufrieden?
  2. Zufriedenheit ist sehr subjektiv und von den persönlichen Ansprüchen abhängig. Es gibt verschiedene Formen der Arbeitszufriedenheit, z.B. die Progressive Arbeitszufriedenheit: Der Soll-Ist-Vergleich ist positiv aber das persönliche Anspruchsniveau steigt dadurch und auch verschiedene Formen der Unzufriedenheit, zum Beispiel die Konstruktive Arbeitsunzufriedenheit: Die Situation ist nicht so, wie man es sich wünscht, aber man arbeitet an Lösungsversuchen. Mit dieser Einstellung geht es so weiter:

 

  1. Was kann ich an der aktuellen Situation verbessern, hin zu mehr Zufriedenheit?

Prioritäten für Zufriedenheit klären

Allgemeine Faktoren für Zufriedenheit am Arbeitsplatz sind:

  •  Wertschätzung und Anerkennung durch Vorgesetzte
  • Gehalt
  • Sinnstiftende Aufgabe(n)
  • Gutes soziales Umfeld am Arbeitsplatz
  • Flexibilität um private Bedürfnisse mit der Arbeitszeit vereinbaren zu können
  • Individuelle Erwartungen: z.B. Aufstiegsperspektiven, weniger Zeitdruck

Checkliste: Was ist gut? Was ist schlecht?

Fort- und Weiterbildung
Wer gerne Neues lernt, neue, komplexere Aufgaben übernimmt und Abwechslung gegenüber Routine bevorzugt (Motivation), sollte sich über Fortbildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten informieren, und anschließend das Gespräch mit dem Vorgesetzten suchen.

Ist ein interner Wechsel möglich?
Ein interner Wechsel, insbesondere bei einem größeren Arbeitgeber, hat viele Vorteile. Dieser Artikel beschreibt alles, was Sie wissen sollten, wenn Sie einen internen Wechsel für mehr Zufriedenheit in Betracht ziehen.

Beispiel für einen erfolgreichen internen Wechsel, hin zu mehr Zufriedenheit am Arbeitsplatz: In diesem Artikel beschreiben wir anschaulich, wie die erfolgreiche interne Bewerbung zu einer Stellenausschreibung verlaufen kann.

Zeitmanagement oder Selbstmanagement?

Gefühlter (chronischer) Zeitmangel und Zeitdruck spielen für viele Fachkräfte sicher eine entscheidende Rolle bei der Arbeitsplatzzufriedenheit. Immer auf der Suche nach dem Spielraum, den Sie selbst beeinflussen können, möchten wir Ihnen diese Tipps auf den Weg geben:

  1. Zeit lässt sich nicht managen, nur sich selbst kann man managen. Folglich gibt es kein Zeitmanagement, sondern nur Selbstmanagement, oder?
  2. Von erfolgreichen Menschen lernen: Dieser Artikel verwendet zwar noch den Begriff Zeitmanagement, hier können Sie lese, wie sich erfolgreiche Manager selbst organisieren.

 

  1. Damit der nächste Job besser wird – darauf sollten Sie beim Bewerbungsverfahren achten:

Denken Sie daran: Ein Bewerbungsverfahren bedeutet auch, dass ein Arbeitgeber sich auch bei Ihnen bewirbt. Das gilt natürlich besonders in Zeiten von Fachkräftemangel.

Mit folgenden Schritten können Sie Ihren potenziellen Arbeitgeber „überprüfen“ und für mehr Sicherheit beim Jobwechsel sorgen:

  • Optimal ist eine Bewerbung oder Initiativbewerbung, auf der Basis einer Empfehlung von Freunden oder Bekannten aus Ihrem beruflichen Netzwerk. Hier haben Sie bereits im Vorfeld der Bewerbung eine Ansprechperson, die auf Ihre gewünschten Prioritäten beim Jobwechsel eingehen kann. Folglich macht es Sinn, sich in Ihrem beruflichen Netzwerk umzuhören.
  • Recherche im Internet über den Arbeitgeber, besonders auf Bewertungsportalen für Arbeitgeber wie zum Beispiel Kununu.de aber auch auf Google News und über eine allgemeine Internetrecherche.
  • Stellen Sie gute eigene Fragen im Vorstellungsgespräch, zum Beispiel, warum der Arbeitsplatz frei ist?
  • Klären Sie im Vorstellungsgespräch alle offenen Fragen, die sich aus dem Gespräch heraus ergeben (Näheres zu Vorbereitung hier).
  • Fragen Sie im Vorstellungsgespräch nach der Möglichkeit eines Schnupper- oder Hospitationstages, um das soziale Umfeld des Arbeitsplatzes kennenzulernen, ein Gefühl für die Atmosphäre zu bekommen oder um mehr über die Aufgabe zu erfahren.
  • Bei der Auswertung des Vorstellungsgespräches macht es sehr viel Sinn, besonders gut auf Ihr „Bauchgefühl“ zu hören.

Fazit
Wenn Sie unzufrieden oder unglücklich mit Ihrem Job sind, macht eine vorschnelle Kündigung oder ein Wechsel zur nächstbesten Alternative meist keinen Sinn. Es lohnt sich vorher zu klären, was sich verbessern lässt.

 

Die Checkliste zusammengefasst:

  • Bin ich mit dem Beruf unzufrieden und/oder mit dem Arbeitsplatz?
  • Bin ich aktuell unzufrieden oder schon über einen längeren Zeitraum?
  • Bin ich unzufrieden, weil meine Ansprüche (an den Beruf oder an den Arbeitsplatz?) zu hoch sind?
  • Was ist gut? Was ist schlecht? (Wertschätzung und Anerkennung durch Vorgesetzte, Gehalt, sinnstiftende Aufgabe, Gutes soziales Umfeld, Flexibilität, Aufstiegschancen, …)
  • Was kann ich selbst ändern?
  • Habe ich ein Gespräch mit dem Vorgesetzten geführt und meine Unzufriedenheit konkretisiert?
  • Kann ich mir in anderen Lebensbereichen mehr Zufriedenheit schaffen?

Wenn Sie alle Schritte zur Verbesserung der Situation unternommen haben, die im Bereich der Möglichkeiten liegen, und dass nicht wirksam war, dann ist es definitiv Zeit für einen Wechsel. Denn chronische Unzufriedenheit kann krank machen. Worauf Sie beim Wechsel achten sollten, steht im obigen Artikel, beziehungsweise hier geht es direkt zum Start der Jobsuche.

Lesetipps:

Artikel: Arbeitszufriedenheit ist machbar von Gastautor Hans-Georg Willmann

Buch: 30 Minuten Arbeitszufriedenheit von Hans-Georg Willmann als Kindle-Edition, Taschenbuch oder Audio-CD bei Amazon* (mit Hörprobe und Blick ins Buch).