Kaum ein Vorstellungsgespräch geht vorbei, ohne dass der Bewerber nach seinen Stärken und Schwächen gefragt wird. Und obwohl die Frage bekannt ist, haben viele Bewerber damit Probleme. Was soll man denn darauf antworten, wenn man im Vorstellungsgespräch gefragt wird, was man nicht kann? Aber auch das Gegenteil bereitet Schwierigkeiten, weil viele Jobsuchende nicht wissen, wie sie ihre Stärken am besten verkaufen sollen. Wir haben einige Tipps für Bewerber hier versammelt…
Was sind meine Stärken?
Um die Frage nach den Stärken im Vorstellungsgespräch beantworten zu können, sollten sich Bewerber darüber im Klaren sein, was überhaupt ihre Stärken sind. Damit haben ganz viele nämlich schon Probleme. Daher muss der erste Schritt lauten, die eigenen Stärken zu identifizieren – und das kann so gelingen:
- Tests im Internet: Tatsächlich gibt es eine ganze Reihe von Seiten, auf denen Sie Ihre eigenen Kompetenzen testen können. Diese Tests können durchaus hilfreich sein. Denn damit bekommen Sie einen ersten Eindruck, wo Ihre Stärken liegen. Probieren Sie es einfach mal aus!
- Auskunft von Freunden und Familie: Daneben hilft es außerdem, im Freundes- und Bekanntenkreis zu fragen, wie Sie dort eingeschätzt werden. Sie könnten dabei überrascht werden. Das ehrliche Feedback von Freunden und Familie verblüfft viele Menschen. Der Grund: Eigen- und Fremdwahrnehmung liegen oft sehr weit auseinander. Gerade der Blick von außen kann Bewerbern daher helfen, einen ganz neuen Bezug zu ihren Stärken zu bekommen.
Stärken nicht unabhängig betrachten
Nach dieser ersten Analyse sind Sie schon etwas weiter. Jetzt geht es darum, die Stärken mit der angestrebten Position abzugleichen. Denn: Alles, was Sie im Anschreiben schreiben und was Sie im Vorstellungsgespräch sagen, muss einen Bezug zur Stelle haben.
Denken Sie immer daran: Der Personaler sucht nach einer Person, die bestmöglich zum Unternehmen passt und außerdem die geforderten Qualifikationen besitzt.
Während die Qualifikationen leicht durch bestimmte Fortbildungen oder die Ausbildung nachgewiesen werden kann, sieht das mit den Soft Skills anders aus. Genau das möchte er aber auch erfahren. Unter Umständen sind sie sogar wichtiger als die harten Fakten, welche Ausbildung Sie haben und wie lange Sie bereits im jeweiligen Beruf arbeiten.
Stärken und Stellenangebot
Wie gelingt es Ihnen also, dem Personaler zu zeigen, dass eine Person mit Ihren Stärken genau das ist, was er sucht? Zugegeben, das ist nicht ganz einfach. Aber auch dafür haben wir Tipps parat:
- Gleichen Sie Ihre Stärken mit dem Stellenangebot ab: In der Stellenanzeige steht bereits, was sich das Unternehmen von seinem Bewerber erwartet. Suchen Sie ganz gezielt nach Anforderungen, die Sie erfüllen. Diese sollten Sie allerdings im Vorstellungsgespräch nicht einfach aufzählen. Nach dem Motto: „Ich bin sehr teamfähig.“ Der Personaler kann mit einer solchen Aussage wenig anfangen. Denn das kann schließlich jeder von sich behaupten. Besser: Belegen Sie Ihre Stärke Anhang konkreter Beispiele. Haben Sie in der Vergangenheit ein Team geführt oder konnten Sie vielleicht einen internen Konflikt lösen? Dann sollten Sie genau das erwähnen.
- Ihre Stärken werden nicht erwähnt: Das ist natürlich etwas ungünstig, aber noch kein Grund, die Flinte ins Korn zu werfen. Auch wenn Ihre Stärken nicht explizit genannt werden, können Sie diese im Vorstellungsgespräch erwähnen. Ungefähr so: „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man besonders mit XY (hier nennen Sie Ihre Stärke) in der Position des (hier kommt die Jobbezeichnung hin) weit kommt. Das sehen Sie zum Beispiel daran, dass ich bereits nach einem Jahr auf eine höhere Position befördert wurde.“ Selbstverständlich ist dieser Satz nur ein Anhaltspunkt für Ihre ganz eigene Formulierung. Er soll lediglich verdeutlichen, dass Sie die Anforderungen aus dem Stellenangebot auch erweitern können und damit die Gelegenheit bekommen, Ihre Stärken zu nennen.